Die Bedeutung der Grundrechte verdeutlichen: Gedenkstättenbesuch des Seminars für Politikwissenschaft und Politikdidaktik im ehemaligen KZ Neuengamme
Die Vermittlung der Grundrechte (Art. 1 bis 19 GG) anhand aktueller politischer Fallbeispiele, variiert durch unterschiedliche politikdidaktische Konzeptionen, stand im Mittelpunkt des Seminares "Konzeptionelle Ansätze in der Politikdidaktik" (Wintersemester 2013/14). Gleichzeitig sollte den Seminarteilnehmern jedoch auch die besondere Stellung der Grundrechte im Grundgesetz durch historische Einordnung erfahrbar gemacht werden. Aus diesem Grund besuchten 38 Studierende und ich Ende des Jahres 2013 die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme in Hamburg. "Das Grundgesetz kann weithin geradezu als Gegenentwurf zu dem Totalitarismus des nationalsozialistischen Regimes gedeutet werden, um aus den geschichtlichen Erfahrungen zu lernen und eine Wiederholung solchen Unrechts ein für alle Mal auszuschließen.", charakterisierte der erste Senat des Bundesverfassungsgerichtes in seinem Beschluss vom 4. November 2009 den geschichtlichen Hintergrund des Grundgesetz.
Vor Ort teilte sich das Seminar in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe setzte sich mit der Geschichte der Kinderflüchtlinge im Nationalsozialismus auseinander und diskutierte den aktuellen Umgang mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen anhand von Fallbeispielen. Dabei wurde auch das Thema Menschrechtsbildung thematisiert. Die zweite Gruppe Flensburger Studierender untersuchte die didaktische Konzeption der Gedenkstättenpädagogik. Das didaktisch begründete Arbeiten mit "Forscherfragen", "Biografien", "Spurensuche" und dem "offenen Archiv" wurde von den Studierenden der Uni Flensburg, in Zusammenarbeit mit der Leiterin der Abteilung Gedenkstättenpädagogik, Frau Dr. Iris Groschek, in der Gedenkstätte Neuengamme angewendet.
Nach dem Gedenkstättenbesuch wurden im Seminar aktuelle Fallbeispiele, ausgerichtet nach den unterschiedlichen didaktischen Konzeptionen ("Problemorientierung", "Konfliktorientierung", "Rationalitätsorientierung", "Werteorientierung", "Demokratie-Lernen" und weitere konzeptionelle Ansätze) von den Studierenden des Seminares an der Uni Flensburg konzipiert und ausprobiert (...) .